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Evangelistisch | Beitrag

Des einen Leibes Glieder

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Schon einige Male sagten uns einige – wieso habt ihr eigene Versammlungen? Ihr seid doch außerhalb des „Leibes Christi“, fern der Kirche Jesu.

Einige halten von daher die Katholisch-apostolischen Gemeinden für ein eigenes Glaubensbekenntnis (Konfession), auch dann, wenn wir bezeugen, keiner eigenen Kirchenvorstellung zu folgen. Katholisch-apostolisch ist ein Name für den Glauben, den die noch ungeteilte Christenheit in ihrer Jugend der ersten Jahrhunderte bekannte, noch  vorscholastisch. Diese Ehrenbezeichnung des Glaubens und der Kirche blieb nicht dabei, Urgut der Christen zu sein; vielmehr blieb das Katholisch-apostolische ein Inbegriff des erlebten Glaubens und Hoffens, bis zum heutigen Tag gemeinschaftsbildend, wie Vinzenz von Lerin einmal schrieb: – Die Heilige Schrift wird wegen der ihr eigenen Tiefe nicht von allen in ein und demselben Sinn verstanden; ihre Aussprüche werden von den einzelnen verschieden erklärt und es hat deshalb den Anschein, es könnten fast so viele Meinungen aus ihr hergeleitet werden, als es überhaupt Menschen gibt. Darum muß bei der Erklärung der prophetischen und apostolischen Schriften nach dem Maßstab des kirchlichen und katholischen Sinnes verfahren werden … dass wir das festhalten, was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde; denn das ist im wahren und eigentlichen Sinne katholisch. Darauf weist schon die Bedeutung und der Sinn des Wortes [katholisch] hin, das alles in der Gesamtheit umfaßt. Aus Merkbuch 2 Da „die Gesamtheit“ keinesfalls mit Ganzheit (holos – Ganzheitlichkeit) zu verwechseln ist, stecken wir weder in einer Konfession fest, noch befinden wir uns außerhalb aller, sondern gehören dem Glauben nach zu allen, nicht aus ihnen eine Auswahl bildend, sondern die Einheit liebend, die den einigenden Ursprung aller Christgläubigen im obgenannten Sinne bekennt.

Manche bezeichnen die Katholisch-apostolischen Gemeinden als ökumenisch, andere wiederum lehnen dies ab. Biblisch bedeutet das Wort Ökumene den Erdkreis (Ps. 23,1; Ps. 49, 12; Ps. 76, 19; Ps. 96, 4; Ps. 97, 7; Jes. 10, 23; Jes. 13, 11; Jes. 24, 4; Jes. 27, 6; Jes. 34, 1; Jes. 62, 4; Dan. 2, 38; Mt. 24, 14; Lk. 21, 26 u.v.a.), aber auch Erdboden oder Festland, wo wir sind und leben; folglich wären unsere Gemeinden ökumenisch, da sie sich auf dem Fundament der Kirche, auf Jesus Christus, und auch auf der Grundlage der Apostel und der Propheten befinden. Heute gibt es noch die außerbiblische Bedeutung des Wortes „Ökumene“, welches die Begegnung der Konfessionen und ihrer Lehrer umschreibt, ihre Absprachen und Übereinkünfte zusammenfaßt, worin ein gewisses Maß an gegenseitiger Anerkennung enthalten ist. Zwar erkennen wir diese Mühe auf dem Weg der Wiedervereinigung der Kirche Gottes an, werden aber selber als die Bekenner der EINEN KIRCHE Jesu nicht anerkannt. Wir verstehen uns niemals ÜBERKONFESSIONELL, da wir für die Spaltung der Christenheit weder zuständig noch ursächlich sind, sondern eher den Konfessionen unterordnet, da uns ihre Einheit und Vollendungsfähigkeit ein Herzens- und Gebetsanliegen sind.

Wir haben uns nach der Weise Jesu Gott, unserem himmlischen Vater, geweiht, in der vollen Anerkennung der kirchlichen Vorsteher und der Kirche, wie unser HErr und Meister seinen Stiefvater und seine Mutter anerkannte, sie liebte und ihnen bis zur Volljährigkeit gehorsam war Lk. 2, 51. In der Liturgie der Zeit nach der Beschneidung, wo des „geweihten Fleisches“ unseres Erlösers gedacht wird, um in der eigenen leiblichen Weihe Gottesdienst zu versehen, verstehen wir die Begebenheiten um uns herum, wie es um Christo bestellt war – als Ihn seine Eltern endlich fanden und sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
Lk. 2, 48-49

 


„Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören.“

 
Röm. 12, 4-5

 

 

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